Unser BV-Programm 2020-2025

Hier finden Sie das GRÜNE Wahlprogramm zur Wahl der Bezirksvertretung Hiltrup für die kommende Legislaturperiode 2020-2025 in ausführlicher Fassung.

Rückblick: BV 2014-2020

Rückblick

Aus Vergangenem stellen wir die Weichen für die Zukunft. In den letzten Jahren haben wir GRÜNE in der Bezirksvertretung Hiltrup zahlreiche Projekte vorangetrieben oder initiiert. Eine kleine Auswahl vergangener Themenschwerpunkte:

Prinzbrücke und Hiltruper Wald

Der Hiltruper Wald an der Prinzbrücke ist gerettet! Nach einer über zehnjährigen Auseinandersetzung können wir endlich sagen: Der Wald bleibt und wird nicht für ein unnötiges Straßenbauprojekt abgeholzt.

Wir GRÜNE waren über diesen langen Zeitraum die einzige Partei, die sich konsequent und standhaft für den Erhalt des Waldes und für eine verhältnismäßige Lösung beim Brückenneubau eingesetzt hat. Wir haben immer gesagt: Eine verkehrssichere Lösung für alle Verkehrsteilnehmer*innen ist möglich, ohne dass der Hiltruper Wald gerodet werden muss.

Leider sahen dies nicht alle so. Erst eine Bürgerinitiative, juristische Nachprüfungen und schließlich unsere GRÜNE Petition zur Rettung des Hiltruper Waldes mit über 1.300 Unterschriften im Jahr 2019 sorgte für ein Umdenken. Nun kommt endlich die Lösung, die wir GRÜNE schon seit vielen Jahren vorschlagen: Ein vollwertiger Brückenneubau, der die alte, baufällige Prinzbrücke ersetzt und breit genug wird, damit alle Verkehrsteilnehmer*innen den Kanal angenehm und mit gutem Gefühl überqueren können. Hierdurch konnten wir gleichzeitig 8.000 Quadratmeter innerstädtischen Eichen-Hainbuchen-Wald aus dem 18. Jahrhundert mitten in Hiltrup retten.

Der Wald hat nicht nur positive Effekte auf das lokale Mikroklima im Stadtteil, sondern bietet neben Erholungs- und Aufenthaltsqualität für uns Menschen auch vielen Wildvogel- und der heimischen Fledermauspopulation ein Zuhause.

Die Geschichte zur Prinzbrücke zeigt: Wir GRÜNE in Hiltrup stehen für verlässliche Entscheidungen, die Natur- und Klimaschutz in Einklang bringen mit moderner Verkehrspolitik.

Wir danken der örtlichen Bürgerinitiative und 1.324 Bürgerinnen für ihre Unterschrift zur Rettung des Hiltruper Waldes: Sie haben diese Entscheidung ermöglicht – wir haben sie umgesetzt! Nun wird es weitergehen: Mit einer zukunftsfähigen Anbindung der Brücke an das alte Osttor.

Multiresistente Keime in unseren Gewässern

Insbesondere die übermäßige Verabreichung von Antibiotika an Nutztiere in der konventionellen Landwirtschaft und der falsche Umgang mit Antibiotika in der Humanmedizin stehen im Verdacht, dafür zu sorgen, dass zunehmend multiresistente Keime entstehen. Diese Entwicklung ist äußerst gefährlich für unsere Gesundheitsversorgung, denn hierdurch wirken Antibiotika nicht mehr zur Behandlung von Krankheiten.

Wir GRÜNE haben daher dafür gesorgt, dass unsere Gewässer vor Ort erstmals wissenschaftlich und systematisch auf das Vorkommen multiresistenter Keime untersucht wurden. Gleichzeitig wurde unser Stadtbezirk hierdurch Modellregion für eine erstmalige Untersuchung in dieser Art.

Seit Anfang 2020 liegen Ergebnisse vor: Alle untersuchten Oberflächen- und Abwässer sind mit multiresistenten Keimen belastet, auch wenn die Belastung unserer örtlichen Flüsse und Seen bislang glücklicherweise geringer ist als in anderen Regionen Deutschlands.

Das Ergebnis zeigt aber auch: Wir brauchen einen anderen Umgang mit Antibiotika in der Tier- und Humanmedizin. Dank unserer frühzeitigen Initiative können nun weitere Schritte im Gewässerschutz und in der Gesundheitsvorsorge geplant werden.

Gemeinschafts- und Nachbarschaftsgärten

Gartenbesitzer*innen kennen diese Situation nur zu gut: Ein sonniges Wochenende steht vor der Tür, die Gartencenter sind geöffnet, Blumen werden gepflanzt, eigenes Gemüse angebaut und man freut sich auf ein Zusammenkommen mit Nachbarn und Freunden im heimischen Garten. Viele Menschen haben diese Möglichkeit nicht: Sie besitzen keinen Garten und das eigene Mehrfamilienhaus hat entweder keine Grünflächen oder die Flächen dürfen von Mieter*innen nicht genutzt werden.

Das hat Folgen: Immer mehr Menschen in den Städten haben zunehmend keine Möglichkeit mehr, Natur vor Ort zu erfahren. Das wollen wir ändern – mit Gemeinschafts- und Nachbarschaftsgärten! In diesen Gärten erhalten unsere Bürgerinnen kostenlos die Möglichkeit Blumen, Obst und Gemüse anzupflanzen und sich als Gemeinschaft miteinander auszutauschen.

Als Pilotprojekt wurde auf unsere politische Initiative hin in den vergangenen Jahren ein erster Nachbarschaftsgarten in Hiltrup- West auf dem Gelände des Begegnungszentrums 37° eingerichtet. Er wird von einer offenen Gartengruppe in Kooperation mit dem 37° und der angrenzenden KiTa gemeinsam betreut, leckeres Gemüse wird angebaut und geerntet. Für uns ein Erfolgsmodell: Wir wollen Nachbarschaftsgärten in allen Stadtteilen und Quartieren.

Moderne Verkehrskonzepte

Große Veränderungen dauern lange – daher ist es umso wichtiger, sie frühzeitig anzustoßen. Wir GRÜNE stehen für moderne Verkehrsinfrastruktur für den Verkehr von morgen.

  • Wir haben ein Konzept zur flächendeckenden Errichtung von Ladesäulen für Elektrofahrzeuge im Stadtbezirk auf den Weg gebracht. Unser Ziel: Alle Stadtteile mit Ladepunkten auszustatten, insbesondere damit auch Menschen aus Mehrfamilienhäusern ohne eigenen Parkplatz der Umstieg weg vom Verbrenner ermöglicht wird. Noch für 2020 sind erste Ergebnisse der Stadtverwaltung angekündigt.
  • Wir haben als erste Partei Vorschläge gemacht, Hiltrup-Ost und -Mitte mit einer Fahrradstraße zu verbinden und unsere Stadtteile besser an das künftige Velorouten-Netz anzubinden. Für Strecken, die fürs Rad zu weit sind, setzen wir auf leistungsfähigen Nahverkehr: Wir haben uns für Taktverdichtungen und Ausbau der Streckennetze eingesetzt und das Pilotprojekt „Hiltrup-on-Demand“ unterstützt, das Busverkehr nach Bedarf und ohne feste Haltestellen ermöglichen soll.
  • Verkehrsbelastungen mindern Lebensqualität. Für uns gilt: Motorisierter Verkehr raus aus den Siedlungen. Wir haben mehrfach versucht, eine Verkehrsberuhigung für den Hiltruper Ortskern anzustoßen. Leider scheiterten unsere Bemühungen bislang aufgrund von Bedenken aus der Stadtverwaltung. Wir bleiben dran!

Schützen und Erhalten

Uns GRÜNEN ist der Erhalt der Natur und unserer natürlichen Lebensgrundlagen wichtig – wir wollen Grün in die Stadt holen, auch um sie für Tiere lebenswert halten.

Wir haben angeregt, mehr Straßenbäume zu pflanzen, um durch den Charakter einer Allee mehr Aufenthaltsqualität und positive, kühlende Effekte auf das Mikroklima zu erzielen.

Unser Vorschlag, die Westfalenstraße in Hiltrup mit deutlich mehr Straßenbäumen zu versehen, befindet sich derzeit in der Verwaltung
in Planung.

Den Einsatz von flächendeckenden Pestiziden und Bioziden sehen wir kritisch. Als erste Partei haben wir in der Bezirksvertretung den Vorschlag eingebracht, den Eichenprozessionsspinner nicht mit der Chemiekeule zu bekämpfen, sondern auf ökologischere Alternativen zurückzugreifen. Wir freuen uns, dass der Vorschlag, Nistkästen für Vögel aufzuhängen, allgemeine Zustimmung und Unterstützung fand.

Erinnern und Bewahren

Hiltrup blickt auf eine vielfältige, wechselvolle Geschichte zurück. Auch mit Schattenseiten: Im ehemaligen NS-Zwangsarbeiterlager Waldfrieden am Föhrenweg waren während des zweiten Weltkriegs hunderte ausländische Zwangsarbeiter*innen interniert. Die Bunkeranlagen erzählen noch heute davon.

Wir GRÜNE in der BV haben ein umfassendes Konzept auf den Weg gebracht: Das Lager Waldfrieden zum Bodendenkmal zu erklären und gemeinsam mit Partnerinnen aus der Wissenschaft einen würdigen Geschichts- und Erinnerungsort zu schaffen.

Bildung und Schule

Bildung und Schule

Schule ist mehr als Bildung – Bildung ist mehr als Schule: In unserer schnelllebigen Zeit sind neue Bildungskonzepte gefragt, da das Wissen von heute schon morgen zum Teil veraltet ist. Daher ist uns GRÜNEN besonders wichtig, kommunal einen Fokus auf lebenslanges Lernen zu legen. Darunter verstehen wir nicht nur Bildungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche, sondern auch für Erwachsene und Senior*innen.

Da uns der Stellenwert von Bildung bewusst ist, kommt dem Leben und Lernen in der Schule besondere Bedeutung zu. Hierzu gehört vor allem die äußere Gestaltung und Ausstattung unserer Schulen im Bezirk. Gerade die COVID-19-Pandemie hat riesige Unterschiede in den individuellen Bildungs- und Lernmöglichkeiten gnadenlos offengelegt.

Um hier ein Mehr an Chancengleichheit zu schaffen, muss unseren Schüler*innen ein bestmöglicher Zugang zur digitalen Versorgung verschafft werden.

Durch die verlängerten Schulzeiten ist es außerdem nötig, dass die Schulhöfe für unsere Schüler*innen attraktiver werden und zum Spielen und Entdecken einladen. Hierfür wollen wir den weiterführenden Schulen ermöglichen, eigene Schulgärten anzulegen und auch neue Spielmöglichkeiten zu schaffen. Der Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule soll hierdurch erleichtert werden.

Dabei ist es uns GRÜNEN wichtig, dass unsere Schulen mehr als nur den Schulweg teilen: Die anstehenden Umbauten und Neubauten – vor allem im großen Hiltruper Schulzentrum – bieten die Möglichkeit, vorhandene Ressourcen neu zu organisieren und wirtschaftlich und nachhaltig gemeinsam zu nutzen.

In diesem Zusammenhang würden wir uns auch wünschen, dass die beiden Gymnasien in Hiltrup wieder mehr miteinander kooperieren statt konkurrieren. Dies entspricht dem Wunsch vieler Eltern und würde Schüler*innen in der Oberstufe neue Chancen eröffnen.

Daher wollen wir GRÜNE

  • Unsere Schulhöfe sollen ökologischer gestaltet werden durch die Schaffung von Schulgärten, das Aufstellen von Gruppensitzbänken, die Pflanzung neuer Bäume, die Begrünung von Dächern, das Aufstellen von Spielboxen und die Installation von neuen und modernen Spielgeräten.
  • Unsere Schüler*innen und unser Lehrpersonal soll mit digitalen Endgeräten ausgestattet werden. Damit die gestellten Endgeräte auch lange Zeit im Gebrauch bleiben, sollen sich Gerätewart*innen um die Wartungen dieser Geräte kümmern und bei Fragen zur Verfügung stehen. Durch eine solche Ausstattung wäre es möglich, den Medienkompetenzrahmen NRW in allen Klassen der Sek. I umzusetzen und somit die benötigte Medienkompetenz zu fördern.
  • Langfristig wollen wir die Bildung einer Gesamtschule im Hiltruper Stadtzentrum prüfen, um allen Schüler*innen möglichst gleichwertige Bildungschancen zu ermöglichen. Der Zugang zu Gesamtschulen führt zu einer höheren Abiturientenquote und fördert Chancengleichheit. In diesem Kontext sollen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund besonders gefördert werden. Sollte der Wunsch nach einem längeren, gemeinsamen Lernen unter Zuhilfenahme neuster pädagogischer Konzepte vorhanden sein, werden wir diesen Wunsch nach Kräften unterstützen und den Aufbau einer modernen, top ausgestatteten Gesamtschule vorantreiben.
  • Nach dem Motto “kurze Beine, kurze Wege” wollen wir prüfen, ob der Bezirk Hiltrup von einer weiteren Grundschule profitieren würde, wenn die Stadtteile weiter wachsen. Schon bestehende Grundschulstandorte sollen ökologisch, barrierefrei und nachhaltig ausgebaut werden.
  • In allen Schulen, insbesondere den Grundschulen, wollen wir Projekte des interkulturellen Lernens, der Umwelterziehung und des Antirassismus fördern.

Außerschulische Bildung

  • Wir wollen wieder verstärkt dezentrale Bildungsangebote in der Erwachsenenbildung in unseren Stadtteilen schaffen, indem wir beispielsweise das VHS-Angebot vor Ort ausbauen.
  • Wir wollen die Angebote in den Jugendzentren weiterhin unterstützen und niedrigschwellige Bildungsangebote finanziell stärken.
Gemeinschaft fördern

Gemeinschaft fördern

Der Erfolg einer Gemeinschaft steht und fällt mit vorhandenem Gemeinschaftsgefühl und gegenseitigem Interesse am Wohlergehen der anderen. Dieses kostbare Gut wollen wir GRÜNE nachhaltig stärken, auch um Vorurteile, Ausgrenzung oder Vereinsamung nachhaltig vorzubeugen. Doch um andere schätzen zu können, muss man sie erstmal kennenlernen.

Deshalb wollen wir in unseren Stadtteilen Amelsbüren, Berg Fidel und Hiltrup mehr qualitativ hochwertige, kostenlose und öffentliche Orte zum Austausch und zur Begegnung schaffen. Denn wir gehen davon aus, dass eine Gesellschaft nur dann gerecht sein kann, wenn alle Menschen gleichberechtigt am öffentlichen Leben teilhaben können.

Im Zentrum steht hierbei ein lebendiges, auf die Menschen ausgerichtetes und gleichzeitig mit der Natur zu vereinbarendes, modernes Quartiersmanagement. Gleichzeitig wollen wir, dass auch ältere Bewohner*innen unserer Stadtteile möglichst lange in ihrer angestammten Umgebung wohnen bleiben können.

Daher wollen wir GRÜNE

  • ein ganzheitliches Quartierskonzept, das inklusives Leben im
  • Stadtteil sichert und alle Anwohner*innen, örtliche zivilgesellschaftliche Akteure, Initiativen, Einzelhandel und Dienstleister mit einbezieht und moderne, gemeinschaftliche Wohnformen ermöglicht,
  • ein „Willkommens-Paket“, das Neuzugezogene im Stadtbezirk bei ihrer Anmeldung erhalten: Mit Stadtplan, Infos zu Stadtteilbücherei/ Bücherbus, (Sport-)Vereinen, Institutionen, allgemeinen Hinweisen zu den Stadtteilen, Mitmach-Möglichkeiten und weiteren städtischen wie privaten Angeboten wollen wir Neuzugezogene aktiv in unserer Gemeinschaft willkommen heißen,
  • Aufenthalts- und Rückzugsorte für junge Menschen in allen Stadtteilen schaffen, an denen sie ungestört zusammenkommen können: Mit überdachten Sitz-möglichkeiten, kostenlosen WLAN-Hotspots und der Möglichkeit, Smartphones vor Ort aufzuladen,
  • den Dortmund-Ems-Kanal durch weitere Aufenthalts- und Freizeitmöglichkeiten aufwerten, mehr Sitzbänke aufstellen und öffentliche Grillplätze mit Mülleimern schaffen,
  • in allen Stadtteilen vereinsungebunden Sport- und Bewegungsmöglichkeiten schaffen, z.B. Calisthenics-Parks (modernes„Trimm dich“),
  • Vereinsamung verhindern durch Angebote für Alleinstehende und Senioren,
  • Barrierefreiheit im öffentlichen Raum vorantreiben,
  • Versorgungssicherheit in der Pflege in allen Stadtteilen sicherstellen.
Kultur leben

Kultur leben

Ein umfangreiches kulturelles Angebot sorgt für Zusammenhalt, besonders in der auf unabsehbare Zeit schwierigen Situation, in der wir uns aktuell befinden. Kulturprojekte und Vereine sind wichtig, damit Hiltrup vielfältig und lebendig bleibt.

Kultur ist uns wichtig, denn Kultur schafft Verbundenheit

Die Stadthalle, der Kulturbahnhof und das Hiltruper Museum wollen wir auch weiterhin fördern und unterstützen. Zugleich ist uns wichtig, die manchmal im verborgenen blühenden kulturellen Aktivitäten der Hiltruper Bürger*innen, der Schulen und Vereine zu sehen und zu fördern.

Die Krise durch die COVID-19-Pandemie ist eine wirtschaftliche Bedrohung für die Kulturlandschaft, auch hier bei uns vor Ort. Künstler*innen und kreative Institutionen dürfen nicht auf der Strecke bleiben, Kultur darf nicht zur Nebensächlichkeit herabgestuft werden, der man sich zuwendet, wenn vermeintlich wichtigere Dinge geregelt sind.

Denn die Kultur- und Kreativwirtschaft ist keine Nebensächlichkeit. Der Monitoringbericht des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie aus dem Jahr 2019 zeigt deutlich die immense (gesamt) wirtschaftliche Bedeutung der Kultur- und Kreativwirtschaft auf. So sorgt der Bereich im Jahr 2018 (laut Bericht) deutschlandweit für 100,5 Mrd. € Bruttowertschöpfung und beschäftigt allein 1.195.035 Kernerwerbstätige und 339.609 Mini-Selbständige.

Auch im Stadtbezirk Hiltrup gibt es viele im Bereich Kultur- und Kreativwirtschaft Beschäftigte. Künstlerinnen und Künstler in Amelsbüren, Berg Fidel und Hiltrup müssen daher ebenso unterstützt werden wie andere Bereiche der Wirtschaft.

Daher wollen wir GRÜNE:

  • die Erhaltung und Förderung einer vielfältigen Kulturlandschaft und Kreativwirtschaft, die es Kreativen ermöglicht, in dieser Stadt zu leben und zu arbeiten und die allen Münsteraner*innen eine bezahlbare Teilhabe am kulturellen Leben bietet,
  • die Stadthalle Hiltrup als Begegnungs- und Veranstaltungsort erhalten. Einen Neubau halten wir aus finanziellen Gründen derzeit für nicht darstellbar. Die nunmehr auf den Weg gebrachten, überfälligen Sanierungsmaßnahmen, für deren Durchführung wir eingetreten sind, halten wir für einen richtigen und wichtigen Anfang des dauerhaften Erhalts. Mittelfristig streben wir ein erweitertes Nutzungskonzept an. Die Stadthalle soll eine Halle für alle bleiben und ein aktives Begegnungszentrum für Vereins- und Kulturleben in Hiltrup bleiben.
  • mehr Begegnungsorte für junge Leute im öffentlichen Raum mit Aufenthaltsqualität,
  • Proberäume, Ateliers, soziokulturelle Zentren usw. erhalten und während der Zeit der Einschränkungen durch die COVID-19-Schutzvorgaben zusätzliche, geeignete Räume anbieten, die kreativen Gruppen ermöglicht, unter Einhaltung der Vorgaben zusammenzukommen,
  • eine Erinnerungs- und Gedenkstätte “Waldfrieden”: Einen erlebbaren Gedenkort auf dem Gebiet des ehemaligen NS- Zwangsarbeiter*innenlagers in Hiltrup-Ost schaffen,
  • kulturelle Begegnungen fördern, z.B. durch ein interkulturelles Fest,
  • innovativen, niedrigschwelligen Angeboten, wie dem Projekt „Kunstautomaten“, das Kreativen die Möglichkeit bietet, sich und ihre Arbeiten vorzustellen, Raum bieten,
  • dass bei allen Veranstaltungen auf die Einhaltung ökologischer Standards z. B. durch das Verbot von Plastik-/Einweggeschirr, der Vermeidung von Luftballons, usw. geachtet wird.
Naturschutz und Ökologie

Naturschutz und Ökologie

Für den langfristigen Erhalt unserer Lebensgrundlagen müssen wir unsere Umwelt schützen und erhalten. Spätestens seit dem Sommer 2018 merken auch wir im Stadtbezirk Hiltrup zunehmend die Folgen des Klimawandels: extreme Hitze und Trockenheit, Borkenkäferbefall in den Wäldern und eine starke Verbreitung des Eichenprozessionsspinners.

Darüber hinaus ist seit Jahren in Deutschland ein enormer Rückgang der Artenvielfalt zu beobachten. Wir GRÜNE setzen uns dafür ein, dass unser Stadtbezirk einen ökologischen Beitrag gegen dieses massive Artensterben leistet. Gerade in der Gestaltung des öffentlichen Raums hat unser Stadtbezirk die Chance, anderen Lebewesen aktiv einen Lebensraum zu bieten.

Wir wollen dabei die Bedeutung von Parks, Wäldern, Grünanlagen und Spielplätzen stärken. Spätestens seit der Corona-Krise ist deren Stellenwert in den Fokus der Öffentlichkeit getreten.

Für den öffentlichen Bereich sehen wir GRÜNE Verbesserungsbedarf, da dieser gerade für Mitglieder unserer Gesellschaft, die nicht über das Privileg eines eigenen Gartens verfügen, Möglichkeiten bereitstellen muss, die eine Wohnung mit oder ohne Balkon oftmals nicht bieten kann.

Daher wollen wir zukünftig stärker die lebenswertere Gestaltung des öffentlichen Raumes berücksichtigen, damit dieser für alle noch ansprechender wird. Unsere Politik folgt dabei dem Motto: Global denken – lokal handeln.

Klimakrise, Artensterben & Co. können nur überregional oder global bewältigt werden – doch zum Gelingen sind konkrete, lokale Projekte vor Ort nötig.

Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, indem unsere Stadtteile Amelsbüren, Berg Fidel und Hiltrup nachhaltiger und ökologischer gestaltet werden. Daher wollen wir GRÜNE:

Gestaltung des öffentlichen Raums

  • die Förderung von Urban Gardening und Gemeinschaftsgärten in allen Stadtteilen. Ein erfolgreiches Beispiel ist der Gemeinschaftsgarten 37 Grad in Hiltrup-West,
  • die Förderung und Neugestaltung von hochwertigen öffentlichen Flächen mit Aufenthaltscharakter zur Freizeitgestaltung für alle Altersgruppen,
  • die Erhöhung der Nahrungsquellen für Vögel und blumenbestäubende Insekten,
  • den Erhalt und Schutz unserer Wald- und Grünflächen im Stadtbezirk,
  • eine allgemeine Baumschutzsatzung für unseren Stadtbezirk und die gesamte Stadt Münster,
  • die schrittweise Umsetzung des Projekts 25 Bäume – 25 Bänke für unseren Stadtbezirk zur Schaffung weiterer öffentlicher und hochwertiger Sitzmöglichkeiten unter Bäumen als Schattenspendern,
  • die Schaffung von Blühstreifen und weitere Begrünung von Baumscheiben, Flachdächern und Schulhöfen,
  • die Vermeidung von Schottergärten und Reduktion von versiegelten Flächen insbesondere in Neubaugebieten,
  • die Schaffung von Nist- und Brutmöglichkeiten für Vögel, Insekten und Kleinsäuger,
  • die Aufstellung von neuen Mülleimern und die häufigere Leerung von Mülleimern mit einem überdurchschnittlichen Müllaufkommen und
  • die Installation von öffentlichen Brunnenanlagen zum Gießen von Bäumen in regenarmen und heißen Zeiten.

Nachhaltigkeit in öffentlichen Einrichtungen vorantreiben

  • die Einhaltung und Kontrolle der sachgemäßen Mülltrennung, die Verwendung von Recyclingpapier in allen Bereichen,
  • das vorwiegende Zurückgreifen auf ökologische, regionale und fair gehandelte Produkte,
  • Durchführung von Informationskampagnen und Aktivitäten für Groß und Klein in Bildungseinrichtungen zu den Themen Umweltschutz, Müllreduktion und -recycling.

Artenschutz

  • das Verbot von Pestiziden zur Pflege städtischer Grünanlagen,
  • das Pflanzen neuer Bäume, die auch lange und trockene Sommer aushalten,
  • den Erhalt von Biotopen und deren Verbundlinien als beständiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen,
  • die Bereitstellung von Brachflächen für Feld- und Wiesenvögel,
  • die Untersuchung der Gewässer auf Pestizidrückstände und Wasserqualität sowie der Wälder in Bezug auf ihren Nährstoffgehalt und ihre Biodiversität,
  • die Einführung einer weiteren Reinigungsstufe in der Hiltruper Kläranlage, die auch Mikroverschmutzungen, Mikroplastik und Medikamente rausfiltern kann und
  • die Förderung von mehr ressourcen- und umweltschonenden Außenbeleuchtungen in Kommunen, Gewerbe und Industrie.

100% erneuerbare Energien

Wir fordern Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Strom muss dezentral dort erzeugt werden, wo er verbraucht wird – auch bei uns vor Ort im Stadtbezirk.

Hierfür wollen wir emissionsfreie, alternative Energiegewinnung vor Ort aktiv fördern durch:

  • Photovoltaik auf allen öffentlichen Gebäuden und Schulen,
  • Windkraft an geeigneten Standorten außerhalb von Siedlungsflächen,
  • Berücksichtigung von Geothermie und moderner, neuer Technologien bei Sanierungen und Neubauten,
  • Versorgung öffentlicher Gebäude ausschließlich mit Ökostrom.
Moderne Stadtplanung

Moderne Stadtplanung

Wohnen ist ein Grundrecht des Menschen und die Attraktivität Münsters und seiner Randbezirke schlägt sich in einem anhaltenden Bedarf an Bauland nieder.

Wir GRÜNE in Amelsbüren, Berg Fidel und Hiltrup sind uns dessen bewusst und setzen uns für die Schaffung von Wohnraum für alle Einkommens- und Altersgruppen ein, auch unter Berücksichtigung von besonderen Wohnformen wie z.B. Mehrgenerationenhäusern.

Um den Flächenverbrauch nicht unendlich zu steigern, setzen wir uns für die Erstellung fehlender Bebauungspläne ein und für eine wohlwollende Prüfung und Genehmigung von Nachverdichtungsmaßnahmen und Aufstockungen.

Ökologie und urbane Lebensräume sind für uns kein Widerspruch, sondern ein Grund für die hohe Attraktivität Münsters und ein wichtiges Kriterium für das weitere Wachstum.

Wir GRÜNE stehen für ökologischen, naturnahen Lebensraum in unseren Stadtteilen! Wir wollen zukünftige Bebauungspläne aktiv ökologisch mitgestalten.

Daher wollen wir GRÜNE

  • alte Baumbestände und schützenswerte Biotope grundsätzlich erhalten,
  • durch Baumpflanzungen im öffentlichen wie privaten Bereich
  • neuer Baugebiete sollen die Straßen Alleecharakter bekommen, damit das Mikroklima positiv beeinflusst wird und um Nistmöglichkeiten zu schaffen,
  • die sofortige Einbindung neuer Baugebiete in den ÖPNV und deren Ausrichtung auf zukünftige Mobilitätskonzepte,
  • dass private Gärten naturnah, also vogel- und insektenfreundlich gestaltet werden sollten, um dem weiteren Schwund dieser Tiere Einhalt zu gebieten,
  • durchgehende Blühstreifen an allen öffentlichen Flächen schaffen, denn sie sind pflegearm und insektenfreundlich,
  • begrünte Flachdächer, denn diese haben einen positiven Einfluss auf das Mikroklima, fördern die ökologische Vielfalt und sorgen sehr lange Zeit für eine intakte Abdichtung. Daher sollten sie der Standard auf Flachdächern sein.
  • die Flächenversiegelung geringhalten und Regenwasser möglichst versickern lassen,
  • in den Baugebieten konsumfreie Naherholungs- und Kommunikationsflächen planen,
  • die Förderung lokaler Versorgung, kurze Wege für den täglichen Bedarf.
  • dass alle öffentlichen Gebäude auf die Erzeugung und Nutzung regenerativer Energie ausgelegt werden,
  • die Förderung nachhaltiger Bauweisen in der Sanierung wie im Neubau
  • die Gentrifizierung stoppen und sozialen Wohnungsbau stärken durch Ausbau des städtischen Konzepts „Soziale Bodennutzung“: Für bezahlbares Wohnen für alle!
  • die Aufstellung eines Bebauungsplans für das Viertel “Ringstraße” in Hiltrup-Ost zur Realisierung neuer Wohnideen

Unseren Stadtteilen stehen in naher Zukunft durch die Schaffung mehrerer neuer Baugebiete große Veränderungen bevor. Wir möchten daran mitarbeiten, diese Veränderungen zukunftsgerecht und lebenswert zu gestalten.

Wichtig ist, neben der Planung der Baugebiete selbst, auch die Verkehrsinfrastruktur auf zukünftige Anforderungen auszurichten und Münster vor dem allmorgendlichen Verkehrsinfarkt zu bewahren.

Zeitgemäßer Verkehr

Zeitgemäßer Verkehr

Unsere wachsende Stadt kann ihre Lebensqualität nur erhalten, wenn wir die bestehenden Probleme besser lösen als bisher. Neben einer Neuverteilung des knappen Verkehrsraumes in der Innenstadt ist auch in unseren Stadtteilen noch viel zu tun, um den Verkehrsfluss zu verbessern und umweltfreundlicher zu gestalten.

Mehr Aufmerksamkeit und Vorrang für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen ist für uns GRÜNE zudem ein sichtbarer und wirkungsvoller Beitrag zur Verkehrssicherheit und reduziert Unfälle und Verletzungen.

Daher wollen wir im Stadtbezirk Hiltrup – wie in ganz Münster – mehr für den Radverkehr tun. Die Velorouten, die Münster mit dem Umland verbinden und durch den Stadtbezirk führen, müssen komfortabel, sicher und zügig zu befahren sein und ein echter Anreiz für den Umstieg vom PKW auf das Rad sein. Zudem wollen wir die Stadtteile untereinander besser verbinden.

Daher wollen wir GRÜNE

  • für den Bereich Westfalenstraße bis zur Hansestraße und die Verkehrsachse Osttor/ Albersloher Weg bis Amelsbürener Straße ein neues Verkehrskonzept, das das Ziel hat, den PKW-Verkehr im Ortskern zu reduzieren und konsequent über die Hansestraße zu leiten. Die Landesstraße L885 soll hierfür von der Marktallee auf die Hansestraße umgelegt werden,
  • mit Tempo 30 auf der gesamten Marktallee, dem Osttor zwischen Ringstraße und TuS-Stadion sowie auf der Glasuritstraße bis zum BASF-Werkstor für mehr Verkehrssicherheit, weniger Lärmemissionen und mehr Aufenthaltsqualität sorgen,
  • die Radwegebenutzungspflicht auf der Marktallee aufheben,
  • neue Querungsinseln, die dem Fußverkehr im Hiltruper Ortskern und auf der Glasuritstraße (Höhe Bahnhof/Bergiusstraße) mehr Komfort und Verkehrssicherheit ermöglichen. Zudem fordern wir eine Querungsinsel für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen auf der Westfalenstraße (B54) im Bereich Haus Heidhorn (NABU Station Münsterland),
  • die Schaffung einer Veloroute zwischen Hiltrup-Ost und Gremmendorf sowie zwischen Amelsbüren und Berg Fidel,
  • den Ausbau eines beidseitigen Radweges am Osttor bis zum Albersloher Weg,
  • eine Fahrradstraße am alten Osttor zwischen Prinzbrücke und Meinenkampstraße in Hiltrup-Ost,
  • eine Sanierung des Fußgänger- und Fahrradtunnels unter dem Hiltruper Bahnhof.

Bus und Bahn

  • Der Hansa-Business-Park in Amelsbüren muss besser an den öffentlichen Nahverkehr angebunden werden, um mehr Beschäftigte zum Umstieg auf den Bus zu animieren.
  • Für den öffentlichen Nahverkehr braucht es eine enge Taktung tagsüber, eine bessere Verbindung mit den Stadtteilen, z.B. Wolbeck, und den Kommunen im Umland. Wir wollen Metrobus-Linien errichten, welche die Stadtteile auf den Hauptachsen schneller mit der City verbinden, um Pkw-Fahrten in die Innenstadt überflüssig zu machen. Außerhalb der starren Linienführungen wollen wir ein „Kleinbus auf Zuruf“-Konzept langfristig etablieren. Das bald startende Modellprojekt „Hiltrup on Demand“ geht auch auf unsere Bemühungen zurück. Außerdem fordern wir mehr Nachtbusverbindungen als Alternativen zum PKW.
  • Seit langem setzen wir GRÜNE uns zudem für einen Bahnhaltepunkt am Preußen-Stadion ein. Dieser soll in der kommenden Wahlperiode kommen, um die Sportveranstaltungen besser mit öffentlichem Nahverkehr zu erreichen. Wir setzen uns zudem für die durchgängige Zweigleisigkeit der Bahnstrecke Münster-Lünen ein, um eine bessere Bahnverbindung Richtung Ruhrgebiet zu bekommen. So wird auch für Berufspendler*innen der Umstieg auf den Nahverkehr attraktiver. Langfristig wollen wir zudem Machbarkeit und Bedarf weiterer S-Bahn-Haltepunkte im Stadtbezirk Hiltrup (Hiltrup-Nord, Berg Fidel) prüfen.
  • Der Ausbau der Fahrradabstellflächen auf der Ostseite des Hiltruper Bahnhofs soll realisiert werden.
  • Wir wollen bessere Informations- und Hinweisschilder am Bahnhof Hiltrup, um Ortsunkundigen die Orientierung zu erleichtern.
Schwerpunkt Berg Fidel

Schwerpunkt Berg Fidel

Ein städtebauliches Projekt wird 50 Jahre

Berg Fidel ist ein Stadtteil, der in besonderer Weise Vielfalt und Widersprüchlichkeit vereint. Mit Stadion und Großsporthalle Berg Fidel ist er Anziehungspunkt für viele Sportbegeisterte und Fans aus Münster und dem Münsterland. Die Bevölkerungsstruktur ist international wie in kaum einem anderen Stadtteil. Es gibt viel Grün, Spiel- und Bewegungsräume für Kinder und Familien, auch Tempo 30 im gesamten Quartier.

Und dennoch entsteht der Wunsch, die Umwelt und diesen städtischen Lebensraum mehr in Einklang miteinander zu bringen. Dazu gehört die Sicherung und Herstellung angemessener und bezahlbarer Wohnverhältnisse, ein Thema, das uns in den nächsten Jahren begleiten wird.

Das Sozialmonitoring

der Stadt Münster weist Berg Fidel neben Coerde als den Stadtteil mit dem höchsten Anteil von Kindern in Familien mit Sozialgeldbezug und dem höchsten Anteil von Menschen unter 18 Jahren mit Migrationsvorgeschichte aus.

Damit geht die Erkenntnis einher, dass ansässige Familien häufig auf staatlichen Dienstleistungen angewiesen sind. Der Weg zum Amt wird damit für viele zum Alltag.

Dies macht aus Sicht von uns GRÜNEN eine deutliche und wahrnehmbare Präsenz der sozialen Dienste im Stadtteil erforderlich.

Es gibt bereits Angebote der Wohlfahrtsverbände und einiger freier Träger. Die öffentlichen Träger halten sich aber auffallend zurück, obwohl ihnen die Verantwortung für eine angemessene soziale Infrastruktur zusteht. Daher ist uns die finanzielle Absicherung und Intensivierung der Beratungsleistungen im Stadtteil ein wichtiges Anliegen.

Wir wollen in Berg Fidel

  • einen Tag pro Woche etablieren, an dem die Bezirksverwaltung ihre Leistungen und Dienste vor Ort in Berg Fidel anbietet
  • ein regelmäßiges Kontakt- und Beratungsangebot des Jugendamtes und des kommunalen Sozialdienstes mindestens an einem Tag pro Woche,
  • mehr außerschulische Bildungsangebote und
  • ein Beratungsangebot des Jobcenters in Berg Fidel.

Ein Stadtteilentwicklungskonzept

für Berg Fidel hat die Stadt Münster bereits auf den Weg gebracht. Wir GRÜNE wollen uns aktiv einbringen. Wie alle sozialen und inklusiven Quartiere braucht Berg Fidel Orte der Kommunikation, ein lebendiges Stadtteilzentrum, einen Quartiersstützpunkt und Nachbarschaftstreffs sowie neue Ideen zur Gestaltung des öffentlichen Raums. Öffentliche Förderung und ehrenamtliches Engagement sind hier gleichermaßen gefordert. Die Beteiligung der Berg Fideler*innen ist der Schlüssel sowohl für das Gelingen des Konzeptes wie für ein soziales Miteinander im Stadtteil.

Wir machen uns stark für

  • einen Nachbarschafts- und Bürgergarten im Stadtteil und
  • eine Boules-Spielanlage am Spielplatz Ter-Borch-Straße.

Sport und Verkehr

müssen in Einklang gebracht werden. Die Feiern der großen sportlichen Ereignisse erreichen nicht das gesamte Quartier. Die Planung und der absehbare Ausbau des Stadions an der Hammer Straße zu einer für die Bundesliga tauglichen Fußballarena mit angegliedertem Nachwuchsleistungszentrum erfordert allerdings ein nachhaltiges Verkehrs- und Mobilitätskonzept für Stadion und Stadtteil.

Wir fordern daher

  • eine Mobilitätsstation Hammer Straße/ Berg Fidel,
  • die Einbeziehung eines Bahnhaltepunktes Geist/ Berg Fidel,
  • Sport- und Spielmöglichkeiten für die Allgemeinheit und den Breitensport insbesondere im künftigen Sportpark Berg Fidel zur Verfügung zu stellen,
  • ab sofort: die Erreichbarkeit des Stadtteils mit dem Bus auch bei „Hochrisikospielen“.

Kulturelle Veranstaltungen

im öffentlichen Raum können das Gemeinschaftsgefühl und die Identifikation als Berg Fideler*innen beträchtlich stärken. Es gibt keine Traditionen wie in anderen Stadtteilen, kein Mai- und kein Herbstfest. Im Zusammenhang mit Stadtteilentwicklung und Stadtteilgeburtstag bietet es sich geradezu an, kleine und größere kulturelle Veranstaltung – besonders im öffentlichen Raum – zur sozialen Stärkung des Quartiers zu veranstalten.

Wir regen daher

  • ein Konzert des städtischen Symphonieorchesters im Zentrum Berg Fidels und
  • Konzerte von Schulchören und -orchestern an.
Ökosiedlung Hiltrup-Ost

Ökosiedlung Hiltrup-Ost

Hiltrup-Ost wächst. Nördlich der Straße Osttor soll in den kommenden Jahren ein großes neues Baugebiet entstehen, das mit seinen bis zu geplanten 1.000 Wohneinheiten ein ganzes Stadtviertel bilden wird.

Die Realisierung eines so großen Gebietes bringt verschiedene Wünsche, aber auch Herausforderungen mit sich. Neben Bedürfnissen der Anwohnerinnen und Anwohner müssen insbesondere auch Aspekte des Umwelt- und Naturschutzes, des Verkehrs und stadtplanerischer Aspekte wie Infrastruktur / Nahversorgung und gemeinschaftlicher und kultureller Zusammenhalt berücksichtigt werden.

Wir GRÜNE Hiltrup haben daher das Konzept „Ökosiedlung Hiltrup-Ost“ entwickelt: Es schafft Rahmenbedingungen, die für uns Grundvoraussetzung für die Entwicklung eines so großen Baugebietes sind. Diese Rahmenbedingungen bringen wir in der kommenden Wahlperiode in die Bezirksvertretung ein und sollen moderne Planungsgrundlage für die weitere Bürgerbeteiligung und Gebietsentwicklung sein.

Lokale Stadtplanung und Ökologie

  • Das künftige Baugebiet soll vornehmlich aus regenerativen Energien versorgt werden. Für alle Gebäude soll die Realisierung von Photovoltaik-Anlagen geprüft werden. Über den Bebauungsplan soll eine geeignete Ausrichtung der Hausdächer berücksichtigt werden, um den Ertrag von Photovoltaik zu optimieren.
  • Die Ökosiedlung soll möglichst aus ökologischen Baumaterialien und Rohstoffen bestehen.
  • Flächenversiegelungen haben große, negative Auswirkungen auf die lokale Umwelt und das Mikroklima. Schotterflächen an Gebäuden sollen unzulässig sein. Stellplätze auf Grundstücken und an öffentlichen Gebäuden dürfen nicht vollflächig versiegelt werden. Voraussetzung für die Errichtung von Flachdächern ist eine geeignete Flachdachbegrünung, um positive Effekte für Mikroklima und Tierwelt zu erzielen. Gegen Starkregen-und Katastrophenereignisse wollen wir vorbeugen: Nach dem Prinzip einer „Schwammstadt“ sind ausreichend Sicker-und Rückhalteflächen vorzuhalten. Dem naheliegenden Erdelbach kommt hier eine wichtige Bedeutung zu.
  • Das Quartier erhält großflächige Grünflächen mit Bäumen und insektenfreundlicher Bepflanzung, um heimischen Tierarten einen Lebensraum in der Stadt zu bewahren. Grünflächen bewirken auch einen erheblichen Mehrgewinn an Lebensqualität. An allen Gebäuden sollen Nisthilfen angebracht werden. Straßen sollen im Alleecharakter geplant und mit großen Straßenbäumen bepflanzt werden.

Moderner Siedlungsverkehr

  • Städte sind für Menschen da. Verkehr im Wohngebiet soll minimiert werden. Nicht mehr Autostraßen sollen primäres Gestaltungsmerkmal der Siedlung sein, sondern lebenswerte Aufenthaltsflächen für Mensch und Tier. Wir fordern Flächen des Shared Space, ein Teil der Siedlung soll autofrei werden. Wir wünschen uns Anreize zum freiwilligen Verzicht auf eigene Pkw durch Aufstockung des Nahverkehrs und Carsharing vor Ort.
  • Das Quartier benötigt eine leistungsfähige Anbindung an den Nahverkehr. Wir fordern höhere Taktdichten nach Hiltrup-Mitte und dem Hiltruper Bahnhof, in den Nachbarstadtteil Gremmendorf und in die City.
  • Die Ökosiedlung Hiltrup-Ost soll Vorreiter für alternative Antriebskonzepte sein. Zur Förderung der E-Mobilität fordern wir Park- und Abstellplätze mit ausreichender Anzahl an Ladestationen für Elektrofahrzeuge.
  • Der beste Kfz-Verkehr ist der, der gar nicht erst entsteht. Die Ökosiedlung benötigt eine leistungsfähige Radverkehrsanbindung. Wir fordern Velorouten aus dem Wohngebiet zum Albersloher Weg, nach Angelmodde/Wolbeck, Hiltrup Mitte und zur Kanalpromenade. Fußgänger und Radfahrer sind gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer – dies muss in den Planungen berücksichtigt werden.

Zugang, Förderung und Soziales

  • Die Grundstücke der Ökosiedlung werden nach den Grundsätzen der „sozialgerechten Bodennutzung“ (SoBoMü) vergeben. Soziale, finanzielle und Bedürfnis-Aspekte haben Auswirkungen auf den Kaufpreis. Junge und einkommensschwächere Familien erhalten so leichteren Zugang zu bezahlbarem Wohnraum.
  • Anwohner*innen, die beim Erwerb einer Grundstücksfläche freiwillig auf einen Pkw verzichten, wollen wir unterstützen. Wir streben einen angemessenen Nachlass beim Grundstückspreis an.
  • Die Ökosiedlung erhält eine eigene Kindertagesstätte. Kurze Beine – kurze Wege! Die Kita soll ein ökologisches, naturnahes Konzept erhalten und naheliegende Waldflächen in den Lebens- und Erfahrungsraum unserer Kinder einbinden.
  • Die Ökosiedlung soll Ort für alternative Wohnformen sein: Wir wollen genossenschaftliches Wohnen und Mehrgenerationenhäuser fördern. Grünflächen sollen als Aufenthalts- und Selbstversorgungsfläche nutzbar werden.
  • Einzelhandel mit großen Bauten „auf der grünen Wiese“ lehnen wir ab. Wir fordern bei der Vergabe von Gewerbeflächen eine kleingliedrige Nahversorgung. Hierfür benötigt Hiltrup-Ost ein umfassendes Quartierskonzept.

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