Für eine Ökosiedlung in Hiltrup Ost – nachhaltig, sozial und klimagerecht

 

Hiltrup-Ost wächst. Nördlich der Straße Osttor wird in den kommenden Jahren ein großes neues Baugebiet entstehen, das mit seinen bis zu geplanten 1.000 Wohneinheiten ein ganzes Stadtviertel bilden wird.

Die Realisierung eines so großen Gebietes bringt verschiedene Wünsche, aber auch Herausforderungen mit sich. Neben Bedürfnissen der Anwohnerinnen und Anwohner müssen insbesondere auch Aspekte des Umwelt- und Naturschutzes, des Verkehrs und stadtplanerischer Aspekte wie Infrastruktur / Nahversorgung und gemeinschaftlicher und kultureller Zusammenhalt berücksichtigt werden.

Mit dem Konzept der Ökosiedlung soll insbesondere eine nachhaltige, klimaschonende Bau- und Lebensweise unterstützt und gefördert werden, die den Anforderungen des Klimaschutzes genügt. Die PKW-gerechte Siedlungs- und Stadtentwicklungsplanung gehört der Vergangenheit an. Wichtig sind daher eine Stärkung der umweltfreundlichen Mobilität, autofreie Siedlungsbereiche und eine gute Anbindung an den ÖPNV.

Mit der Ökosiedlung Hiltrup-Ost wollen wir auch den Stadtteil Hiltrup-Ost stärken. Mit mehr Anwohner*innen in Hiltrup-Ost soll auch die Infrastruktur im Rahmen des integrierten Quartierskonzeptes aufgewertet werden.

Deshalb haben wir diese Punkte zur Berücksichtigung und Umsetzung beantragt:

1. Stadtplanung, Gestaltung und Ökologie

  • Überdurchschnittliche Versorgung aus regenerativen Energien nach dem aktuellen Stand der Technik,
  • möglichst eine Realisierung von Photovoltaik-Anlagen auf allen Gebäuden unter Beachtung der geeigneten Ausrichtung von Dachflächen zur effektiven Umsetzung,
  • Bausubstanz möglichst aus nachhaltigen, ökologischen Materialien und Rohstoffen,
  • geringe Flächenversiegelung und keine Versiegelungen durch reine Schottergärten, pflanzen-, tier- und insektenfreundliche Bepflanzungen,
  • Stellplätze und Einfahrten sollen Sickerflächen bieten,
  • Flachdächer mit Flachdachbegrünung,
  • Umsetzung des Konzeptes der „Schwammstadt“ um bei Starkregenereignissen ausreichend Sicker- und Rückhalteflächen vorzuhalten,
  • öffentliche Grünflächen wie Grünstreifen, die das Wohnquartier in Nord-Süd- sowie Ost-West-Richtung durchziehen,
  • Straßen im Allee-Charakter,
  • Nisthilfen,
  • keine Einzelhandelsversorgung mit großen Bauten „auf der grünen Wiese“.

 

2.  Verkehr

  • Verkehr im Wohngebiet weitestgehend minimieren,
  • Konzepte des Shared Space, verkehrsberuhigte und verkehrsfreie Flächen vorhalten,
  • einen Teil der Siedlung autofrei planen,
  • Errichtung von Quartiersgaragen prüfen,
  • Anreize für freiwilligen Verzicht auf einen eigenen Pkw schaffen,
  • Carsharing-Angebote,
  • leistungsfähige Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr,
  • Velorouten für leistungsfähige Radverkehrsanbindungen,
  • tragfähige Verkehrsinfrastruktur um motorisierten Individualverkehr zu reduzieren.

 

3.  Zugang, Förderung und Soziales

  • Flächen des künftigen Wohngebietes nach den Grundsätzen der „sozialgerechten Bodennutzung“ der Stadt Münster (SoBoMü) vergeben,
  • Planungshilfen für Interessierte und Anwohner*innen und Aufklärung über Fördermöglichkeiten für ökologisches Bauen,
  • eine eigene Kindertagesstätte für Ökosiedlung,
  • Platz für genossenschaftliche Wohnformen,
  • Mehrfamilienhäuser als Mehrgenerationenhäuser mit Grünflächen als Aufenthalts- und Selbstversorgungsfläche nutzbar machen,
  • Versuchsort für Mikrohäuser (Tiny Houses).

 

Hier der komplette Antrag:

Bildquelle Planausschnitt: Stadt Münster, Stadtplanungsamt April 2019

Verwandte Artikel