Radverkehr in Hiltrup-Ost

Wie könnte der Verkehr in unserem Stadtbezirk künftig aussehen? Wir GRÜNE Hiltrup haben einige Ideen zusammengetragen und stellen hier ein grünes Entwicklungskonzept für den Radverkehr in Hiltrup-Ost vor.

Velorouten und Radschnellwege
Radwege am Osttor
Fahrradstraße am alten Osttor
Verkehrsführung Prinzbrücke
Und was noch?

Hiltrup-Ost wird in Zukunft stark wachsen. Nicht zuletzt das künftige Baugebiet nördlich der Straße Osttor mit einer vierstelligen Zahl an Wohnungen wird für einen erheblichen Bevölkerungszuwachs sorgen. Gleichzeitig sind die bestehenden Verkehrskapazitäten jedoch weitgehend erschöpft. Als Hauptverkehrsachse ist das Osttor bereits jetzt zu den Stoßzeiten durch den vorherrschenden motorisierten Individualverkehr überlastet. Erhebliche Verkehrsbehinderungen und insbesondere Einschränkungen für die Anwohner*innen vor Ort sind die Folge. Ohne zukunftsweisende Verkehrsplanung droht Hiltrup-Ost mit dem neuen Wohngebiet ein Verkehrskollaps. Wir müssen daher Verkehrskonzepte auch in unseren Stadtteilen vor Ort neu denken.

Eine umfassende Verkehrswende braucht weniger PKW, mehr ÖPNV und Radverkehr. Hierfür müssen Alternativen so attraktiv gestaltet werden, dass sie gegenüber dem PKW-Verkehr Vorteile bieten. Neben dem Ausbau des Nahverkehrs ist die Stärkung des Radverkehrs ein wesentlicher Eckpfeiler. Für die Infrastruktur in Hiltrup-Ost haben wir folgende Ideen:

Velorouten und Radschnellwege

Der Rat der Stadt Münster hat in den vergangenen Jahren verschiedene Konzepte zu Radschnellwegen und Velorouten verabschiedet, welche die Innenstadt mit Stadtteilen und den Umlandgemeinden verbinden sollen. In unserem Stadtbezirk sind Velorouten entlang der Westfalenstraße (B54) in Richtung Drensteinfurt sowie nach Südwesten in Richtung Davensberg geplant. Zudem ist eine Route entlang des Dortmund-Ems-Kanals (Kanalpromenade) geplant.

In einem ersten Schritt soll die Route an der Kanalpromenade ausgebaut werden. Im Herbst 2019 soll hier eine sog. „intelligente Beleuchtung“ installiert werden, die bei Bedarf für Fußgänger und Radfahrer eine Beleuchtung einschaltet. Es handelt sich um eine Teststrecke für das Beleuchtungskonzept künftiger Velorouten (Externer Link: Ratsinformationssystem Stadt Münster).

Doch uns GRÜNEN reicht das nicht: Hiltrup-Ost befindet sich an der Ost-West-Achse zwischen Hiltrup-Mitte und dem Albersloher Weg. Für diese Achse benötigen wir eine leistungsstarke Radverbindung. Wir GRÜNE fordern daher eine Verbindung nach dem Velorouten-Konzept von der Prinzbrücke entlang des Osttores via Albersloher Weg bis nach Wolbeck. Weiterhin soll der bestehende Schleichweg ab TuS Hiltrup am Erdelbach entlang zu einer Veloroute ausgebaut werden, um Fahrrad-Pendlern aus Hiltrup-Ost eine Alternative zur Kanalpromenade zu ermöglichen.

Radwege am Osttor

Die Radwege am Osttor sind in die Jahre gekommen. Für uns GRÜNE ist hier ein moderner Standard erforderlich. Um Radfahren aufzuwerten und Menschen zum Umstieg von PKW aufs Rad zu motivieren, wollen wir die bestehenden Radwege entlang des Osttors stärken. Der bestehende Radweg auf der Südseite des Osttors soll ausgebaut werden: Das zwischen Rubensstraße und Albersloher Weg verlaufende Teilstück, das bislang ein gemeinsamer Geh- und Radweg ist, soll verbreitert werden. Im Bereich der Einmündung Pfarrer-Ensink-Weg, wo Radfahrer bislang die marode Asphaltfläche entlang der parkenden Autos nutzen, muss der Radweg zu einer vollwertigen Radfahrbahn ausgebaut werden.

Das Osttor soll künftig einen vollwertigen, beidseitigen Radweg erhalten. Auf der nördlichen Straßenseite ist daher ein Lückenschluss zwischen TuS Hiltrup (Stadion) und Albersloher Weg erforderlich. Die Errichtung eines vollwertigen Radwegs ist hier besonders für den Anschluss des künftigen Baugebietes wichtig.

Die Radwege entlang des Osttor sollen nach Velorouten-Standard errichtet werden: Mit ebener, befestigter Oberfläche, eindeutigen Begrenzungsmarkierungen, intelligenter Beleuchtung und bei Bedarf an kritischen Stellen mit eindeutiger Rotmarkierung zwecks Erhöhung der Verkehrssicherheit.

Fahrradstraße am alten Osttor

Das sog. „alte Osttor“ zwischen Meinenkampstraße und Prinzbrücke ist die Hauptverkehrsroute für Radfahrer zwischen Hiltrup-Mitte und Hiltrup-Ost. Hunderte Schüler*innen fahren hier täglich zum Schulzentrum in Mitte, zahlreiche Pendler*innen fahren hier zur Arbeit, zum Bahnhof & co. Die Straße soll entsprechend ihrer Bedeutung für den Radverkehr aufgewertet werden. Wir wollen am alten Osttor eine vollwertige Fahrradstraße (mit Kfz frei) errichten. Gemäß den im Jahr 2019 beschlossenen, städtischen Standards für Fahrradstraßen soll die Straße baulich angepasst und mit einer roten Fahrbahnmarkierung versehen werden (Externer Link: Ratsinformationssystem Stadt Münster). Das Parken wäre künftig nur noch auf einer Seite der Straße gestattet, dort aber auf vernünftigen Parkflächen.

In der Vergangenheit ist im Rahmen des Neubaus der Prinzbrücke auch über die Verkehrssicherheit auf der Brücke diskutiert worden. Doch der eigentliche Gefahrenpunkt lag nicht auf der Prinzbrücke, sondern an der Kreuzung Osttor / Zum Hiltruper See: Hier gab es in der Vergangenheit vereinzelt schwere Unfälle, bei denen Radfahrer zu Schaden kamen. Mit unserem Konzept zur Fahrradstraße entschärfen wir auch diesen Konfliktpunkt: Die rote Fahrbahnmarkierung sensibilisiert Kfz-Fahrer zu besonderer Vorsicht und verdeutlicht, dass Radfahrer*innen hier Vorfahrt haben. Alle Einmündungen erhalten ausdrückliche Haltgebote, damit die Gefahr, Radfahrer „zu übersehen“, minimiert wird. Durch die schmalere Fahrbahnbreite einer Fahrradstraße wird zudem das Geschwindigkeitsniveau gesenkt und an Einmündungen besteht die Möglichkeit, bessere Sichtlinien zwischen den Verkehrsteilnehmern herzustellen.

Da bereits die Kanalpromenade ab Föhrenweg stadteinwärts eine Fahrradstraße ist, wollen wir hier den Lückenschluss vollziehen: Eine Fahrradstraße von der Meinenkampstraße entlang des Osttor, vorbei an der Prinzbrücke bis zur Kanalpromenade. Die Vorfahrtregelung an der Einmündung Kanalpromenade/ Föhrenweg wird zugunsten der Fahrradstraße verändert.

Verkehrsführung Prinzbrücke

Wir GRÜNE haben in den letzten Jahren als einzige Partei konsequent für den Erhalt des Hiltruper Waldes an der Prinzbrücke gekämpft. Schlussendlich konnte sich unsere Position, den Wald zu verschonen und stattdessen eine vollwertige neue Brücke zu bauen, auch Dank des engagierten Einsatzes der Bürgerinitiative „Hiltrup, rette deinen Wald!“ durchsetzen. Die CDU hat sich schließlich entschlossen, sich unserer Position anzuschließen. In der Sitzung vom 3. Juli 2019 besiegeln CDU und GRÜNE gemeinsam den Erhalt des Waldes und den Neubau der Prinzbrücke (Externer Link: Ratsinformationssystem Stadt Münster).

Auch wenn die Prinzbrücke in der Vergangenheit nie Unfallschwerpunkt war und die Aufzeichnungen der Verkehrspolizei Münster an dieser Stelle keine Unfälle oder konkrete Gefährdungen zum Nachteil von Radfahrern aufweisen, sind wir GRÜNE uns bewusst, dass die bisherige Verkehrsführung, bei welcher der Radweg aus der Bahnhofsunterführung sehr ungünstig an die Prinzbrücke mündet, für viele Radfahrer*innen sehr unangenehm war. Uns GRÜNEN ist es daher ein Anliegen, das Sicherheitsgefühl zu stärken. Gemeinsam haben sich CDU und GRÜNE daher auf den Kompromiss geeinigt, die Prinzbrücke mit einem separaten Geh- und Radweg auszustatten. Hierdurch haben künftig Radfahrer*innen und Kfz auf der Prinzbrücke getrennte Verkehrswege und kommen sich auf der Brücke nicht mehr in die Quere. Auch müssen Radfahrer keine Sorge mehr haben, „an den Rand gedrückt“ zu werden.


Wir GRÜNE stellen uns einen Radweg auf der Nordseite der Prinzbrücke vor, der den Radweg aus der Unterführung auf gleicher Seite fortführt. Der Vorteil: Radfahrer*innen müssen nicht mehr die Straßenfahrbahn queren, sondern können kreuzungsfrei die Brücke überqueren.

Der Radweg soll auf der Ostseite in geeigneter Weise an die künftige Fahrradstraße angeschlossen werden.

Hinweis: Bei diesem Beitrag handelt es sich um Konzeptideen des Ortsverbands Grüne Hiltrup. Die Grafiken dienen lediglich zur Veranschaulichung der Ideen. Es handelt sich weder um verbindliche Planungen noch um feste Vorgaben für städtische Entscheidungen. Sie sollen lediglich Orientierung bieten und eine Vorstellung unserer Ideen ermöglichen. Die konkrete Umsetzung obliegt den Experten und Verkehrsplanern der Stadtverwaltung auf Grundlage getroffener Entscheidungen der städtischen Gremien.

Und was noch?

Die hier vorgestellten Ideen sind nur ein Konzept, um „große Eckpunkte“ in im Radverkehrsnetz aufzubauen oder zu optimieren. Hiltrup-Ost soll so für Radfahrer*innen besser nach Hiltrup-Mitte, Gremmendorf/Wolbeck und die Innenstadt vernetzt werden. Natürlich gibt es auch Ideen für die Quartiere: Mehr Abstellflächen für Fahrräder, Leihmöglichkeiten für Lastenräder & Co. Diese werden wir je nach Einzelfall entwickeln und in die Gremien einbringen.

Eigene Ideen? Dann gern einfach eine E-Mail an info@gruene-hiltrup.de.

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