Hiltruper Natur als illegale Müllkippe

„So etwas haben wir lange nicht gesehen und sind entsetzt“, entrüstet sich Carsten Peters, Ratsherr der Grünen, angesichts der wilden Müllkippe in einem Waldstück in der Nähe des Kanals in Hiltrup. „Offensichtlich wurde die abgelegene Gegend genutzt, um Haushalts- und Elektrogeräte und sonstigen Müll nach Verwertbarem zu untersuchen und den Rest einfach liegen zu lassen.“

Nachbarn aus Hiltrup-Mitte haben auf die illegale Müllkippe hingewiesen, eine Abordnung der Grünen war vor Ort, um sich ein Bild der Lage zu machen.

„Jede Art von Müll in der Natur ist schädlich. Hier ist es aber besonders schlimm, denn es liegen zwischen allem möglichen Unrat auch sehr viele Batterien, die mit der Zeit auslaufen, und Elektroschrott weit verstreut auf dem Waldboden.

Das schädigt Pflanzen und Tiere und chemische Bestandteile können das Grundwasser verunreinigen. Glasscherben bündeln ggf. das Sonnenlicht und entfachen so Feuer. Auch der zahlreiche Plastikmüll hier überall ist sehr umweltschädlich. Bis zu 450 Jahre braucht es, bis das zersetzt ist und bei diesem Prozess kann leicht Mikroplastik entstehen, das in die Umwelt und so auch in die Nahrungskette der Menschen gelangt“, ergänzt Peters.

Die Bahn ist zuständig

Da sich dieser Müllhaufen auf einem in der Nähe des Kanals liegenden Gelände der Bahn befindet, ist die Bahn zuständig für die Entsorgung. Denn offensichtlich sind die Verursachenden nicht zu ermitteln. Können sie zur Verantwortung gezogen werden, drohen Strafen, die nicht mehr als empfindlich zu bezeichnen sind.

„So ein Verhalten ist extrem rücksichtslos. Eine derartige Naturzerstörung ist nicht akzeptabel.“ so Julia Burkhardt, Sprecherin der Grünen Fraktion der BV-Fraktion Hiltrup, „Und wir gehen leider davon aus, dass das hier nicht die einzige abgelegene Stelle in den schwer zugänglichen Waldbereichen der Umgegend ist, an der es so aussieht.“

„Die Polizei hat sich vergeblich bemüht, die Verursachenden zu finden und auch der Bahn ist das Problem hier an dieser Stelle natürlich seit längerem bekannt, so wie wir erfahren haben. Aber der Müll liegt immer noch hier und jeder Tag länger, der bis zur Räumung vergeht, ist einer zu viel.“ ärgert sich Burkhardt „Wir haben die Bahn nun schriftlich noch einmal auf ihre Pflicht hingewiesen, so schnell wie möglich zu handeln.“

Auch Spaziergänger:innen machen nicht alles richtig

Neben solch gravierenden Fällen, gibt es leider auch immer wieder Spaziergängerinnen und Spaziergänger oder Kinder und Jugendliche, die sich gegenüber unserer Natur- und Tierwelt, auch hier in Hiltrup, wenig rücksichtsvoll verhalten.

Einige Hundebesitzer:innen meinen fälschlicherweise, der Wald hier wäre ein großer Hundespielplatz mit Freilaufangebot. Ihre Vierbeiner stöbern dann unangeleint weit weg von Spazierwegen durch das Unterholz abgelegener Rückzugsorte der Waldtiere, scheuchen sie auf und hetzen dann auch schon mal hinter Rehen her.“ bedauert Julia Burkhardt „Kinder und Jugendliche werfen Steine, Gehölz und manchmal auch Müll in die Wasserablaufrinnen und Tümpel um sich „Brücken“ zu bauen.

Teilweise auch dann, wenn Erwachsene danebenstehen, so wurde es schon beobachtet. Naturfreunde, die das sehen, räumen es dann wieder raus oder sammeln Flaschen oder sonstigen Kleinmüll ein, der gedankenlos liegengelassen wird. So geht man wirklich nicht mit der Natur um, die man angeblich schätzt und liebt. “

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