Anlässlich der aktuellen Kritik vieler AnwohnerInnen an der immobilienwirtschaftlichen Ausrichtung des Projektes der Stadt für Hiltrup-Ost erinnern die Grünen an den von ihnen eingebrachten Antrag in die Bezirksvertretung Hiltrup. Die Grünen teilen die Kritik an der immobilienwirtschaftlichen Ausrichtung des Projektes und fordern vorrangig die Umsetzung des „Masterplan Quartier“.
In der Tat ist es so, dass sich der Generationenwechsel im Stadtteil vollzieht. Der Protest gegen die beabsichtigte Schließung des Spielplatzes am Pappelweg hatte dies belegt. Auf Initiative der Grünen war der Spielplatz erhalten worden. Mit dem Masterplan Quartier wollen die Grünen den Wunsch nach einem besseren Angebot zum Beispiel bei der ambulanten Pflege und im Einzelhandel aufgreifen. Die Verbesserung der Einzelhandelssituation war bereits Ziel eines Ratsantrages der Grünen zur Aktualisierung der Einzelhandelskonzeptes der Stadt. Durch diese so genannten „weichen Standortfaktoren“ wird die Lebensqualität im Wohnviertel steigen.
Ziel ist es, älteren hilfe- und pflegebedürftigen Menschen den Verbleib in ihren Wohnungen oder angestammten Wohnumfeld zu ermöglichen. Der ältere Mensch mit seinen individuellen Bedürfnissen und Hilfebedarf muss im Mittelpunkt der Quartiersentwicklung stehen.
„Wir wollen im Stadtteil Hiltrup- Ost als Beispielquartier – gemeinsam mit dem Projekt SoPhiA, „Sozialraumorientierte Planung von Hilfe- und Unterstützungsarrangements für Menschen mit und ohne lebensbegleitende Behinderung im Alter“ – den Masterplan Quartier zügig umgesetzt sehen“, so BV-Sprecher Carsten Peters. Der Rat der Stadt Münster hat mit dem Beschluss im Dezember 2013 auf Grund des Antrags der Grünen mit dem „Masterplan Quartier“ einen Paradigmenwechsel eingeleitet: Weg von Groß- und Sondereinrichtungen hin zu quartiersbezogen Wohn- und Pflegearrangements.
Gestiegenes Interesse
Zur Umsetzung des Masterplans werden alle örtlichen zivilgesellschaftlichen Organisationen und Gruppen sowie Pflegedienste, Träger, Initiativen, Einzelhandel, Dienstleistungsunternehmen und Wohnungswirtschaft in die Planungen eingebunden. Die Beteiligung älter Menschen mit und ohne Behinderung muss dabei gewährleistet werden. Der erfolgreiche Start der Veranstaltungsreihe „Älter werden in Hiltrup“ beweist den großen Bedarf an der Gestaltung des eigenen Lebensumfeldes. Zu diesem Quartierskonzept gehören auch Angebote für ein Zusammenleben Menschen jeden Alters und mit unterschiedlicher kultureller Herkunft.
Kleinteilige Versorgungskonzepte statt großer Pflegeeinrichtungen
Dabei geht es um eine ressortübergreifende Planung, durch die ein selbstbestimmtes Wohnen und Leben mit einer sicheren Versorgung und bei Bedarf eine gute Pflege ermöglicht wird. Hier besteht insbesondere in Hiltrup-Ost erheblicher Handlungsbedarf. Neben den genannten Bedarfen zur Versorgung sind gemeinschaftliche Wohnformen, ambulant unterstütztes Wohnen in Hausgemeinschaften und natürlich der Verbleib in der eigenen Wohnung vorstellbar. Der Bau einer großen stationären Pflege- und Wohneinrichtung gilt es stattdessen zu verhindern.
Einzelhandelssituation verbessern – Checkliste des Seniorenrates einbeziehen
In Hiltrup-Ost ist zudem die Einzelhandelssituation zu verbessern. „Die fußläufige Erreichbarkeit der Nahversorgung ist in den zurückliegenden 15 Jahren im Ringstraßen- und Heerdeviertel deutlich schlechter geworden. Wir wollen mit der Aktualisierung des Einzelhandelskonzeptes erreichen, dass auch für die unterversorgten Stadtteile der Stadt neue viertelintegrierte Ansiedlungen vorgenommen werden“, so Peters. Neben dem grundsätzlichen Prinzip der Barrierefreiheit ist die von der Seniorenvertretung erstellte Checkliste für die senioren- und behindertengerechte Gestaltung der Verkaufsflächen einzubeziehen.
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